Fast Fasten 2017
24.12.2017, ein (h)eiliger Abend
Eben noch Advent
Da locken die Glocken
Gleich ist Weihnachten
Noch liegen die Engelflügel in Plastiktüten eingepackt und warten
Warten auf ihren Auftritt am Abend
Danach?
Werden sie wieder eingepackt, für´s nächste Jahr
Doch einmal wird es kein nächstes Jahr mehr geben
Eben
Nicht dass dann kein Weihnachten mehr wäre
Nicht dass dann keine Menschen mehr wären
Nur du, du bist dann nicht mehr
Nicht mehr das, was du heute noch sein wirst
Und dann
Dann gillt es
den Zauber der Weihnacht ganz tief im Herzen zu verankern
gleich dem Zauber des Lebens inne
So gehen meine Gedanken durch das Jahr
Durch das Gewonnene und das Verlorene
Durch das Hinzugekommene und das Weggenommene
Das Seiende und das Fehlende
Nicht auf halbem Wege
Denn Gott schreibt auch auf krumen Wegen grade
So lasse ich mich nicht verbiegen
Lauscht rein, folgt dem hinter dem heutigen Bild versteckten LINK
Und begreift, dass man nicht alles und jeden zum Nulltarif haben kann
Aber bei Gott, in aller Dunkelheit hat er mich nie an Dankbarkeit zweifeln lassen
Denn das Kind egal in welcher Gestalt
ist uns, ist mir geboren
Gleich, heute Nacht, immer wieder
Wieder anders
Allen Wiedrigkeiten zum Trotz
Amen et Shalom
23.12.2017, Sonnabend
Ein 4. kommt noch im Advent
Jetzt wird´s ernst.
Die Nacht vor Weihnachten.
Die Tiere hört man reden.
Sagt man.
Die Menschen hab ich singen gehört.
Weiß man.
Dem Lachen einen Raum gegeben.
Erst in Bitterfeld-Wolfen
Dann in Erfurt am Mühlwehr
Meine Tage hatten Leben
Eben
Und am Ende noch eine Menge tiefer Menschen
Tod und Schmerz lösten Gebrutstag und Einkaufen in lockerer Reihenfolge ab.
Bei Gott ist nichts unmöglich
Und so wurden aus Ablehnungen Zusagen
Und aus Ablehnung zumindest Neugier
Gedanken gehen dann beim Weihnachtsbratenwickeln
aus dem Fenster über den Hof zum Kirchturm
Die Reise beginnt in einer heiligen Nacht
Die Reise endet hoffentlich auch dort
Und bleibt nicht auf halbem Wege am Kreuze hängen
Denn zu Kreuze werd ich keinem mehr kriechen
Nicht dir, nicht euch, nicht niemandem
Denn Gott hat mich in Dankbarkeit einmal wieder mehr gelehrt
Das Kind in der Mitte entlockt nicht nur Freudentränen der Rührung
Es ist so herrlich unperfekt und voller Neugier!
Ob in Tambach im Hospiz
Ob in Erfurt im Ministerium
Ob in Bitterfeld-Wolfen auf der Bühne
Oder in Erfurt.Barfüßerschule auf dem Boden sitzend
Ein fröhlicheres Amen kann es gar nicht geben
denn mein unperfecktes Shalom
...und damit gehe ich jetzt mit meiner Anne ein letztes Mal in dieser vorweihnachtlichen Nacht rüber in die Kirche und sage Gott, was ich ihm zu sagen habe.
Denn morgen ist ja immerhin der Geburtstag seines Sohnes...
17.12.2017, Sonntag
Ein 3. im Advent
Jetzt wird´s ernst.
Keine Zeit auszuruhen.
Auf der Autobahn Schneetreiben.
Am Rande des Thüringer Waldes im winddurchwehten Tambach
Wärme in stillen Stuben
Lachen im Atrium
Dem Tag mehr Leben
Eben
Dann fahren sie alle
Wohin auch immer
Geht behütet
Mit einem Lachen
Dem Weihnachtslachen
Dann wieder Erfurt
Ein letztes Mal um Zahlen fighten
Kassenschluss und Resümee der vergangenen Veranstaltungen
Was war
Was ist
Was kommt
Kann es einer wissen?
Wer weiß woher?
Mittendrin Planungen für ein neues, größeres effizienteres Kirchspiel
Aus 8 mach 18 Gemeinden
Wo wird das noch Enden?
Bei Gott
Dann der heutige Morgen
Gedanken gehen vom scheinbar leeren Sparkassenautomaten hin zum übervollen Kirchturm, dessen klare Glocken freundlich den Advent einladen
und uns auch
So gehen, singen und treten wir gemeinsam die letzte Reise an
Die Reise in die heiligste aller Nächte
Nur
Um dann
Dem Neuen in´s Gesicht zu blicken
Dem Kind
Dankbares Amen und ein versuchtes Shalom
10.12.2017, Sonntag
Ein 2. im Advent
Verwirrung liegt hinter uns
Jeden Tag ein Neues
Tod und Erbarmen. Leben und Sterben.
Verabschieden und Neues aufnehmen
Jeden Tag.
An Manchen sogar zwei Mal.
Es war eine bewegte Adventswoche
Menschen die fehlen
Menschen die neu da sind
Geschichten im Leben erleben
Mit einem Lachen, das einem im Halse stecken bleibt
Immer noch ungeklärt
Der Advent
Jetzt ist Besuch da
Lieber Besuch
Ich freu mich
Worauf?
Auf DAS Kind
Amen und ein wütendens Shalom
3.12.2017, Sonntag
Ein 1. im Advent
Ein letzter im Kirchenjahr liegt hinter uns
unter uns schneit´s.
Immer sachte mit den jungen Pferden, denke ich so bei mir.
Anträge, Wiedersprüche, Ablehnungen - zwei Schritte vor, drei zurück, so liegen die Wochen des Jahres hinter mir und den meinen.
So liegen die Wochen vor uns und die Tage.
Angefüllt mit Bewegung.
Im täglichen Auf und Ab das DANKE nicht vergessend in den Tag mit gefalteten Händen und gesengtem Haupt starten, das erhellt, das erfreut, das macht Seele stark.
Dem Leben ins Gesicht lachen...
Eben noch dicker Klos im Hals - jetzt schon das längst verloren geglaubte Kinderlachen.
Es ist Advent.
Die Zeit der Ankunft.
Die Zeit des Wartens.
Die Zeit des Vertrauens.
Worauf?
Auf DAS Kind.
Amen et Shalom.