7 Wochen ohne 2017 und ein bisschen
Passionsgedanken in Tagebuchform weiterzugeben ist mir seit einigen Jahren ein Anliegen.
Danke den Denkern und Dankern.
Ostermontag, 17.4.2017
Brückenzeit
7 Wochen ohne...
...Brücken
wäre uferlos.
So gehen 7 Wochen und ein bisschen unaufhaltsam wieder einmal zu Ende
Seit 1985 intensiv gelebt, trotz oder gerade wegen zahlreicher Ausnahmesituationen
Was geschah alles in den 7 Wochen (durch die verunfallte Zwangspause ein paar Wochen mehr in diesem Jahr)
Ersteinmal wieder aufrecht gehen lernen
Dann die vielen Treppen und autonom am Alltag wieder teilnehmen
Regeneration dauert an, schränkt immer noch ein, macht Dankbar...
...jeder weitere Schritt wurde bewusster denn je wahrgenommen
so kamen der virtuellen Begleitung meiner LSV und ihrer zahlreichen Anliegen eine ganz neue, intensive Bedeutung zu
nachdem ich mich über die intensiven Besuche im Krankenhaus habe freuen dürfen...
...konnten 5 regionale Schülerräte im gesamten Freistaat
...diverse Gespräche mit Abgeordneten (inkl. Shitstorm sogen. Gutmenschen)
...5 Tage Kinder Kult (mit über 15.000 Besuchern!)
...die ersten Landesschülertage 2017 (mit 109 Gästen)
...Medienanfragen
...Koordination des zweiten Landesschülertages (17.-19.11.!)
...Vorbereitung des Bundesjugendkongresses
...und zahlreiche Einzelanfragen
erfolgreich geklärt werden.
Leider hießen die 7 Wochen aber auch noch immer erfolglos warten...
...auf die Erfüllung ungeklärter Sachstände
...auf das, was kommen muß (aber schon sehr lange auf sich warten lässt)
...auf eine Befriedung unfriedlicher Dinge (seit langen Jahren / 2013 gährend)
...auf den Abschluss schlussendlicher steuerrechtlicher Dinge dank unerledigter Zuarbeiten und einer unhaltbaren Situation mit beruflichem Charakter.
So schließe ich einmal mehr das Kapitel 7 Wochen ohne
und freue mich über die stillen und kommentierenden Betrachter meiner Gedanken.
Mögen sie bewegen und den ein oder anderen zum Handeln motivieren.
Ich bin.
Immer noch.
Gott sei Dank.
Ostersonntag, 16.4.2017
Osterzeitzeit
7 Wochen ohne...
...Ostern
wäre freudlos.
Was war das ein Gestern
Mitten in der Nacht
Das hohe Gloria
Schön, lichtumschmeichelt
Das erste Mal wieder in der unheimlich dunklen Kirche
Alle hoffen auf das Licht
Am Feuer entzündet
Gleiche Rituale, österliche Liturgie
Dann brannten unsere Kerzen und gaben erst uns und dann dem Erdenrund das Hoffnungslicht
Am Ende trugen wir die Hoffnung in die Stadt
Eierlikörschwer vom Osterfeuerduft verbrannt
Ach wir Christen haben es nicht besser (nur wegen der Traditionen)
Aber wir sind besser dran (denn wir haben eine Hoffnung)
Christ ist erstanden
Welche Wucht hinter diesen Worten liegt
Zeigt sich, wenn eine einzelne Blume
Dich ganz in ihren Bann ziehen kann
Mit ihrer mannigfaltigen Schönheit und Filigranität
Wie irre ist dann die Auferstehungssonne
Das ewige Licht
Frohe und gesegnete Ostern wünsche ich euch
und auch mir.
Karsamstag, 15.4.2017
Übergangszeit
7 Wochen ohne...
...Übergänge
wäre Uferlos.
Und in der Nacht, da er verraten ward...
...verrate ich nicht auch oftgenug die mir Anvertrauten? meine Träume? mich selbst?
Da brach er das Brot...
...es ist gebrochen. Es ist genug. Wann ist Gnade?!
Dankte, gab es ihnen...
...ja, vor dem Geben das Danken nicht vergessen.
Desselbengleichen nahm er auch den Kelch...
...bitter war es, richtig bitter und tat weh. Körperlich trotz geistig.
Der Tag zwischen Kreuzigung und Auferstehung ist wie "im Auge des Orkans" - ganz still und doch innerlich aufgewühlt
All der unerledigten Gedanken
Trotz all dem Tun ein ruhiges in sich gekehrt sein
Am Ende des Tages das höchste Hochfest
Höher als die heilige Christnacht
wo unschuldiges Leben
immer wieder
das Licht
der Welt
war
...
jetzt
ist er die Welt
gewesen und entleibt
mit allem, was man sich vorstellen kann.
Und wir? Wir schücken Osterhasen, lassen Lindttürme an uns vorbeirauschen und knebeln uns mit OStermenüs, Zutaten für feine Bisquitböden und allerlei Tand menschlicher Auferstehungssehnsucht
Ostern kann kommen
Wieder einmal
Wann kapieren wir´s nur endlich?
Karfreitag, 14.4.2017
Erinnerungszeit
7 Wochen ohne...
...Erinnerung
wäre zukunftslos.
und zur dritten Stunde verschied er.
Hoffe, auch für mich.
Gründonnerstag, 13.4.2017
Greunzeit
7 Wochen ohne...
...weinen
wäre freudlos.
Greunen oder weinen
ist der Stuhlgang der Seele
Wer nicht von Herzen weinen
verzweifelt
hoffend
sein kann, der wird eines Tages an seinen Tränen ersticken
Wer nicht zweifeln, fragen, kämpfen kann
der unterliegt dem heutigen Zeitgeisttempo, der sogenannten Depression
und wird ein Opfer der 2000 Fernsehsender, Smartapps und Verheissungen aus Netz, News und Plappermäulern
Deshalb weine
um des Lachens Willen!
Mittwoch, 12.4.2017
Kinderzeit
7 Wochen ohne...
...Kinder
wäre Zukunftslos.
Wie hab ich das vermisst
Wüste gar nicht wie das ist
Ohne Kinderlachen
Ohne Neugierdefragen
Ohne irrwitzger Wendungen
Ohne Unterbrechungen
Ohne Schmerz und unendlicher Trauer
Ohne Freude und atemlosem Jubel
Was wäre ich ohne dem Kind in mir
Ein toter Erwachsener
So wie du?
Dienstag, 11.4.2017
Zuhausezeit
7 Wochen ohne...
...Zuhause
wäre Heimatlos.
In der Erinnerung verklärt
In der Gegenwart ernährt
Auseinandersetzungen immer etwas besonderes
Aus der Küche duftet es nach Kaffee
Einmal mehr Abschied nehmen
Einmal verdrückte Tränen
Einmal mehr endlose Straßen
Am Abend dann die Habseligkeiten sortieren
Reisen bildet
Besonders Reisen in die eigenen Vergangenheit
Danke für die Erkenntniss des selbst.
Montag, 10.4.2017
Wasserzeit
7 Wochen ohne...
...Wasser
wäre wasserlos.
Gepflanzt an Wasserbächen
Erneuert und bereit für´s Gestern
Dinge die liegengeblieben sind angehen
Neudenken und sich nicht rückwärtsbewegen
Neue Wege wagen
und in der Hoffnung des Gestern das Morgen suchen
Danke den Gerüchen, den Bildern und den Menschen
Danke meiner Frau und dem Gott, der sie mir geschenkt hat!
Palmarum, 9.4.2017
Wolkenzeit
7 Wochen ohne...
...Wolken
wäre schattenlos.
...und wenn immer nur die Sonne schien?!
...und wenn nie der Regen den Tag begrenzte?!
...und wenn nie die Narbe am Knie aufplatz?
...und wenn nie der Mut versagt?
...und wenn nie die 5 oder 6 das Notenbatt verschmiert?
...und wenn nie der Streit den Abend verdunkelt?
...und wenn nie die Ebbe in der Kasse wäre?
...und wenn nie die Krankheit der Gesundheit Schnippchen schlüge?
Was wäre dann Dankbarkeit?
Nix.
Sonnabend, 8.4.2017
Hochzeitszeit
7 Wochen ohne...
...Hoch Zeit
wäre zeitlos.
23 Jahre ist es jetzt her.
Mitten in der Nacht entdeckt.
Neben mir die Frau, die ich schon so lange begleiten durfte
Neben mir die Frau, die mich so lange schon begleiten durfte
Sonnenaufgang nach langer viel zu kurzer Nacht
Sorgen 654 km weit entfernt und immer noch so nah
Meerumspülte Gedanken fortgeschwemmte Sorgen
Endlich kindlich sorgenfrei
Ein paar Stunden
Ein paar Blumen
Gerüche eingesogen
Gleich dem Matjes butterweich
Immer sie an meiner Seite
Und dann das wohlig warme Gefühl
Geborgen zu sein
In seinem Wort
"Ich hab dich liebt
...und lass dich nicht!"
Freitag, 7.4.2017
Blumenzeit
7 Wochen ohne...
...Blumen
wäre farblos.
Hosianna und Kreuziget ihn
So nah beieinander liegen Begeisterung und Vernichtung
Palmarum und Karfreitag
MIt Begeisterung töten sie
Auch heute noch
Mit Begeisterung
Sonst würden sich doch Zeitungen nicht verkaufen
Perversitäten lassen sich nicht nur gut verkaufen
Das Böse lässt sich auch so gut produzieren
Denn die Gutmenschen meinen es doch nur gut
Wenn, dann sind die anderen böse
Das Tun der Dinge, die dem Anderen suspekt sind
So war es immer schon
So wurde im Mittelalter gefoltert mit Feuer
So wird in der Jetztzeit geopfert
Auf den Altären der kaptialen Diktatur
Doch Christentum, Sozialismus, Medienland und vieles mehr
Lebt von der Angst der Mehrheit
Wer zehrt von der Hoffnung?
Alte? Kranke? Kleine Menschen?
Na, der, der Zeit hat zu Hoffen
Der greift nicht nach Strohalmen,
Der ist wie ein Baum
Gepflanzt an Wasserbächen
Und er wird blühen
Zu seiner Zeit
Bald ist Ostern
Gott sei Dank
Donnerstag, 6.4.2017
Haltezeit
7 Wochen ohne...
...Festhalten
wäre loslassen.
Wo kämen wir hin, wenn wir alles krampfhaft fest hielten?
Wir hätten alle Hände voll zu tun!
Heute früh, beim Betrachten der langsam verblühenden, ersten Osterglocken auf unserem Tisch...
...kamen die Gedanken, erst an mich, dann an uns, dann an die Blumen.
Was wäre, wenn dieses herrliche Arragement ewig blühen bliebe?
Der Tisch würde bald nicht mehr reichen für die Blumenpracht...
Das Bewusstsein für die Schönheit der Blumen würde in der Masse schwinden...
Die Vergänglichkeit des Momentes würde in der Unendlichkeit substanzlos werden...
Was also mit der mir angedeuteten Unendlichkeit nach dem Tode?
Was ist mit der Auferstehung Christi am Ostersonntag zelebriert?
Was ist mit den Fragen im Hier und Jetzt?
Verschoben auf morgen?
Ungelöstes, Rätsel?
Nein, eine klare Antwort meiner Kids vom gestrigen Projekt:
"Herr Werz, ich mag dich."
So einfach geht das, auch wenn man etwas oder wen nicht festhalten kann, ist gerade das Loslassen die beste Garantie echter Verbundenheit.
So darf ich auch meine Passion (und die meiner mir anvertrauten Familie) sehen...
Bis Ostern dauert temporär jedes Jahr die Fastenzeit.
Wie lang das Warten auf Gerechtigkeit (besonders im Beruf und den damit verbundenen Einschränkungen) noch dauern mag, das lege ich in der Karwoche (wieder einmal) bewusst vor Kreuz und Krippe.
Denn da gehört es hin und ich darf getrot los lassen.
Mittwoch, 5.4.2017
Blubberblasenzeit
7 Wochen ohne...
...Blubberblasen
wäre farblos.
Träume sind Schäume
Heben ab
Kommen sie der Realität zu nahe
Platzen sie, allzuleicht
Viele von ihnen brechen der Schatten Licht
Spekrtalfarben irisierenden Lichtes
Im Alltag ein Stückchen Hoffnung
Gestern erst
Aber ohne Kampf
Kein Sieg
So macht euch auf einen Kampf gefasst
Wenn ich wieder Bodenhaftung habe
Denn noch
Sind nicht alle Träume zerplatzt
Was ihr gemacht habt, weiß ich nicht
Ich war in meiner eigenen Passion
Jetzt komme ich heim
Und dort finde ich den Auferstandenen
Mit ihm losgehen
Wieder und immerwieder
Lasse die Traumblasen hinter mir
Zerplatzen
Bleibt Erinnerung und Kraft
Zum Platzen!
Dienstag, 4.4.2017
Schwebezeit
7 Wochen ohne...
...Untergrund
wäre grundlos.
Einfach mal abheben
Den Gedanken freien Lauf lassen
Nicht immer auf jedes Wort achten
Oder einfach mal die Schnauze halten dürfen
Ohne dass die Galle überläuft
Und die Gedanken sich verhaken
Da schafft Ruhe
Und inneren Frieden
Das lässt abheben
Und sanft wo anders wieder festen Grund unter den Füssen erhalten
Wer mag
Der darf
Der Rest bleibt
Grundlos, unbeweglich
Montag, 3.4.2017
Nebelzeit
7 Wochen ohne...
...Nebel
wäre uninteressant.
Hatte auf dem Landesschülertag mit vielen Schülervertretern zu tun.
Vertrauensvolles Miteinander
Neugierde pur
Am Anfang etwas unstruktuiert
Aber Dank der jugenlichen Kreativität
schnell ein gutes Fahrwasser gefunden
Einen Tag später
Wieder zahlreiche Kids
Immer in diesem besonderen Alter
14 bis 20 kritisch aber offen
Am Ende in eine neue Woche starten
mit zahlreichen Fragen
Darf ich mit dir "befreundet" sein?
Keine virtuellen Fragen, trotz dem Realitäts-fernen Facebook
Eher echte Neugierde reeller Menschen
In diesem virtuellen Nebel
Lasst uns gemeinsam Antworten finden!
...und dem Nebel trotzen!
Judica, 2.4.2017
echtzeit
7 Wochen ohne...
...Recht
wäre ungerecht.
Heute im Gottesdienst gehört
"Abraham, wer bist du?!"
In mich hineingehorcht
"Christoph, wo bist du?!"
...mal nachdenken:
1979, ein CVJM - Gruppenleiter verletzte sich.
Mit 14 meine erste Gruppenleitung, ohne Ausbildung, mit trotzdem klarer Vorstellung...
1984, ein Standortpfarrer fragte
Mit 19 die erste christliche Soldatenzeitung herausgegeben und
nebenbei 20 Offizierskinder betreut, Erkenntnisse gewonnen
1985, ein Team von Psychologen und Sozialarbeitern versagte
Mit 20, mein erster Zugang in die verletzliche Kinderseele
1990, ein Psychologe brach den Stab über mich
Mit 25 das Diplom trotzdem erfüllt
1994, ein unerfüllter Wunsch
Mit 29 ein Überraschungsjahr, das mit einer kompletten Familie endete
1995, ein Wechsel der Perspektiven
Mit 30 wurde aus West ein Ost und trotzdem alle gleich!
1996, ein mutiges Porjekt an Berufsbldenden Schulen
Schon 31 und doch ein nachhaltiger Perspektivwechsel der ganz besonderen Art, bis heute:
21 Jahre Schülervertretungen in Schule, Schulamt und Land betreut
über 1.500 Schülersprecher ins Leben begleiten dürfen
19 Jahre Kooperationen mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Sport erfolgreich umgesetzt.
CD´s produziert, Konzerte und Großveranstaltungen mit bis zu 3.000 Menschen erfolgreich durchgeführt.
...und das Ganze bis heute!
...nicht einmal aufgegeben
...trotz zahlriecher MACKEN an Leib und Seele
...trotz KEINER Förderung anlog der "großen" Bundesprojekte
...trotz EINDEUTIGER Landtagsdebatten zu MEINER Situation
...trotz MANCHER Anfeindungen, nicht aus beruflichen sondern aus neidvollen Gründen
...die Seelenhaut wird dicker je dünner die Luft wird
...und das Ganze für eine halbe E5?!
Schämt euch in Grund und Boden und noch ein Stückchen tiefer...
JUDICA, oh schaffe mit Recht Herr!
Kam es tief aus meinem inneren.
Danke lieber Gott.
Du erhebst mein Haupt.
Meine Passionszeit dauert warscheinlich ein wenig länger.
Vielleicht wird aus dem Mangel bald mal eine Erkenntniss, dass weniger dann doch nicht immer mehr sein muss...
Danke, dem aufmerksamen Leser, der bis hierhin mitgelitten hat.
Falls möglich falte für mich die Hände.
Ich tu´s für dich auf jeden Fall.
Amen.
Sonnabend, 1.4.2017
Horchzeit
7 Wochen ohne...
...Hören
wäre gehörlos.
Wenn sie diesen Tango hört
sang einst Pur
und Herbert resümiert,
der Mann ihrer Träume muss ein Bassmann sein
Aber wenn´s gar nicht mehr geht mit dem gehört werden?
Naja, heute war es nicht so.
12 Jugendlichen in Gera (gestern waren es über 100! in Erfurt und letzte Woche 15.000! incl. meiner 20 LSV/ECHO MAG´ler auf der KiKu) - lauschten, dachten, redeten und rangen mit Lösungen
für eine coole Zukunft.
Ich denke, dass machen die auch.
Was mache ich?
Ich halte mich derweil fest.
Und lasse mich führen.
In den nächsten Tag.
Freitag, 31.3.2017
Lotzeit
7 Wochen ohne...
...Lot
wäre unausgewogen.
Alles ´em Lot
Sang einst die Köllsche Rockgruppe Bap
Und so scheint es auch am Ende eines aufregenden Tages
Leider mal wieder mit einigen Einschränkungen
Durch das Fehlen wichtiger Menschen
Doch die Anwesenheit der richtigen Menschen
entschädigte mit klugen Gedanken
weitsichtigen Ideen
und am Ende durfte diese Wiedereingliederung meinerseits
mit einem lachenden und einem weinenden Auge beschlossen werden.
Lachend, weil sich alles so gut gefügt hatte
(wie immer)
Weinend, weil sich immer noch nichts bewegt hat
(wie immer)
Darf ich wohl die Frage stellen,
wie lange noch?!
Donnerstag, 30.3.2017
Steinzeit
7 Wochen ohne...
...Mauern
wäre grenzenlos.
In engen Grenzen eingespannt
erste Schritte wagen aus den hohen Mauern bösem Blick
unsicher gehen und die Unendlichkeit wähnen
am Ende der Straße links ab
und am Ende einem Trugbild gefolgt?
Hauptsache losgehen und
nicht wie Thomas der Zweifler vor lauter Angst nicht anzukommen
niemals losgehen.
Mittwoch, 29.3.2017
Schattenzeit
7 Wochen ohne...
...Schatten
ist Sonnenlos.
Wenn es nicht auch die Schattentage gäbe, dann wüsste man gar nicht wie wohltuend die Sonnentage sein können, so es denn welche geben mag.
Manchmal verdrängt man die Schatten
Manchmal sieht man sie und lässt sie nicht an sich ran
Manchmal umgeht man die Schatten mit innerer Sonne
Manchmal denkt man sich die Schatten weg
Leider ist heute Mittwoch und nicht Manchmal.
Dienstag, 28.3.2017
Grabbelzeit
7 Wochen ohne...
...Suchen
ist hoffnungslos.
Schatzsuchen, das war eine Woche lang ein Ziel
Warum nicht immer?
Reden beim Gehen und gehen beim Reden
Warum nicht, sagt Franz von Assisi!
Auch hören und schweigen
staunen und sehen
All das macht den Alltag reicher
und die Lästerer ärmer
So schweige und staune ich
und rede, wie mir das Maul gewachsen
Im Luther Jahr darf, nein muss ich es
und pfurze meine Gedanken fröhlich vor mich her
Und wenn mir mal wieder eine Laus durch den Pelz
am frühen Morgen
zu krabbeln versucht, dann denk ich mir meinen Teil
ich suche nicht hoffnungslos
und gebe noch lange nicht auf.
Verlasst euch drauf
Verzicht heißt nicht Aufgabe, sondern Zugewinn!
Montag 27.3.2017
Ordnungszeit
7 Wochen ohne...
...Ordnung
ist ungeordnet.
Erinnerungen sortieren
Freude kanalisieren
Das Miteinander neu struktuieren
Alltag langsam wieder kreieren
Aufgaben des Tages, der Woche, der Zukunft
angehen
Und dann dankbar ab und zu
sich zurücklehnen
Durchatmen
innehalten
und sich selbst
sortieren
Dann verliert man sich auch nicht
im Alltag der Sorgen und der Freude
Laetare, 26.3.2017
Rosenzeit
7 Wochen ohne...
...Rosen
ist farblos.
Mitten in der Fastenzeit, überschritten am letzten Sonntag Okuli
jetzt in der "Zielgraden" ein wenig Rosenduft verbreiten
Draußen geht der erste Frühling ins Land
Drinnen kommt der erste Frühlingsfrust in die Seele
Wie soll ich dass schaffen?
Umzug, neues Leben, Deutschvorprüfung, Englisch (mit arschiger Nachhilfeinstitution!) und den alltäglichen Mathesorgen, FSJ oder Bufti oder nix oder doch was oder wie...?! und dann die ewige Frage, wann scheint die Sonne (ihr wisst schon welche) endlich auch mal wieder für mich?!
So fängt die Rose an zu blättern und bringt dem Frühling die Passion nahe
Verzichten, freiwillig, ist leicht
im Vergleich
zum Verzichten, weil es Arschlöcher so wollen.
Der Herr verzeihe mir.
Aber es ist so.
Und dass muss auch einmal Platz haben
am sogenannten "Brotsonntag"
Sonnabend, 25.3.2017
Ansagezeit
7 Wochen ohne...
...Reden
ist Schweigen.
So trage ich voller Freude meinem Herrn
meine Sorgen vor
Ich bin dankbar
für alle die Arschlöcher
denn traurig macht mirch
dass ich mit den tollen Menschen nicht alltäglich umgeben bin
völlig verzweifeln lässt mich
dass ich die einmalige Atmosphäre einfangen und konservieren kann
Hoffen kann ich nur
dass die negativen Erfahrungen etwas positives bewirken
und weglaufen
tue ich dem Zeitgeist, der mich lähmend in seiner Hand gefangen hällt
So rede ich mit denen die wollen
und schweige die anderen aus.
Freitag, 24.3.2017
Wegegehzeit
7 Wochen ohne...
...Gehen
ist stehen bleiben.
Langsam bewege ich mich in den Tag hinein
wieder ein wenig am All-Tag teilnehmen
ist ein Gschenk
was erst bewusst wird
wenn der All-Tag alltäglich wird
und dann der All-Tag durch etwas unalltägliches unterbrochen wird
so darf ich an den 3.2."erinnern" und an die sit dem nach und nach
schwindende Einschränkung
Die All-Tage der Unerträglichen sind ebenfalls weitergegenagen
und so war es mir heute ein Fest...
...mit euch den Tag gestalten zu dürfen
...mit denen mich zu streiten
...mit lange unterdrückten Gedanken dem Richtigen etwas gesagt zu haben
...mit Dankbarkeit den Tag zu beschließen.
ich geh denn mal los.
dank sei Gott dafür.
Donnerstag, 23.3.2017
Gesichterzeit
7 Wochen ohne...
...Gesichtzeigen
ist Versteckspiel der Emotionen.
Ich kann nicht nur immer reden.
Nicht nur immer labern.
Ich muss auch mal raus.
Handeln. Laufen. Anhalten. Freude machen.
Es überrascht mich immer wieder,
wie "erwachsen" kleine Kinder sein können
und wie "kindlich" große Kinder sind.
In Belsatungssituationen besonders gut zu beobachten.
So rannten wir los,
ich aufgrund meiner Einschränkung, lediglich in Gedanken
Doch einmal mehr wollten die Kleinen wissen,
die Großen in die Kissen...
Aber am Abend, als die Lichter aus, die Vorhänge geschlossen
die Türen offen, da konnten manche nicht genug bekommen
Meine Oma sagte schon:
"Saure Tage, frohe Feste..."
So wollen wir es halten
und ich bin dankbar für die, die es so halten wollen.
Denen zolle ich meinen vollsten Respekt!
Dem Rest ein tief entäuschtes ändert eure Haltung und kommt raus mit eurem Gesicht.
Mittwoch, 22.3.2017
Gemeinsamzeit
7 Wochen ohne...
...Gemeinsamkeiten
ist ein intolerantes Gegeneinander.
Warum also nicht auch mal den Rücken krumm machen?
Warum also nicht auch mal sich unterordnen?
Miteinander statt gegeneinander
Bringt nur eins
Kein Ergebnis
Mit dem alle leben können
Wenn der Eine gewinnt und der Andere verliert
Ist dem Zeitgeist Rechnung getragen.
Klar braucht es Regeln, Riten und Anreize
Aber auf Kosten der Anderen?
Alles spendet für Afrika
Alles denkt an Not und Leid in der Welt
Wer dent an das weinende und vernachlässigte Kind nebenan
Im Wohnhaus oder im Wohnblock
Egal wo wohnt
Wir werden wieder wohlig warm!
Geborgenheit vermitteln
Den Einzelnen annehmen und das Ganze sehen
So wie es einmal unser Ansinnen war.
Denkt an an uns, denkt an mich
Ich tu´s auch
Nicht nur zur Passion.
Dienstag, 21.3.2017
Blickdichtzeit
7 Wochen ohne...
...Durchblick
sieht den Weg nicht.
Also heute kam mir der Weg reht verbaut vor
Überall ungeklärte Fragen
Trotz optimaler Vorbereitung
Immer wieder "Upoudbedingte" Warteschleifen
Und Anrufe, die nix brachten - ausser dem, der anrief - warscheinlich
Aussage, auf die man nichs geben kann
Und verantwortungslose Verantwortlichkeiten
Die sich am Ende an nichts mehr erinnern
Vermag der Tag, der so verwirrend begann
Irgendwann eine postive Wende zu nehmen?
Ich nehme es an
Und nehme den Kampf auf
Denn Aufgeben ist eh keine Option
Mutig dem Tage trotzen!
Montag, 20.3.2017
Liebeszeit
7 Wochen ohne...
...Liebe
machen traurig.
Wenn man voller Euphorie endlich wieder am Leben ein wenig teilnehmen darf
Und wenn alles um einen leuchtet
Der Tag, das Licht, die Gesichter lieber Menschen
Dann kann eigentlich kein Montag sein.
Doch an diesem Passionsmontag war es so
Mit kleinen Ausnahmen sind da immer wieder
Freundliche Gesichter zu sehen gewesen
Ob im Ministerium, auf der Straße, im Landtag oder den Einrichtungen
Die Menschen meinen es so, wie sie aussahen
Das sah man in ihren Augen
Leider
Waren einige Augen auch nicht korrelant mit dem lächelnden Gesicht
So ist mir bange
Nicht um meine Kraft
Die mir von Gott gewährte Urteilsmöglicheit
Sondern um die Kraft
Der montäglichen Freude
Okuli, 19.3.2017
Augenzeit
7 Wochen ohne...
...Schauen
macht blind.
Blind für die schönen Dinge um uns herum
Auch wenn sie nicht für den persönlichen Gebrauch bestimmt sind
Wer schauen kann versteht
Was Gott sich in seiner Barmherzigkeit für ALLE ausgedacht hat
Nicht nur die, die es sich eh immer leisten können
Sind Sonne, Blumen, Regen und Nebel
Sondern gerade für die Fragenden
Ob der Sonnenschutz ausreicht
Ob die Blumen Allergieen auslösen
oder der Regen zu Überschwemmungen führt
Auch für die, welche sich im Gedankennebel zu verlaufen drohen
für ALLE gillt Gottes Barmherzigkeit gleich
Okuli, sieh genau hin und sei konsequent
der Mittelpunkt der Fastenzeit
Jetzt gehts mit raschen Schritten auf Ostern zu
Ich geh ein wenig mit
Langsamer, als anfangs geplant
Bewusster, als anfangs gedacht
Hoffnungsoffener,
denn ich hab seine Barmherzigkeit gesehen.
Du auch?!
Sonnabend, 18.3.2017
Wartezeit
7 Wochen ohne...
...Warten
hyperventiliert irgendwann.
Immer nur Warten ist auch ganz schön schwer
Aber nicht unmöglich
Das wünschte mir mal mein Diplomkorrekturleser
"Ganz viel Regen"
Ich wurd beim Warten pudelnass
Und wuchs
Oft durfte ich mich unterstellen
Und bin bis heute dankbar
Nach den Trockenphasen
Immer wieder in stürmisch wilde Wellen geworfen zu werden
Und das Warten
Jetz einmal mehr
Auch wenn kein freiwilliges
So ein dankbares
Und schon erhält alles einen Sinn
Wenn man recht im Glauben wartet
Erwartet man nichts
So erhält man viel mehr
Als mancher
Der viel erwartet
Und doch nicht warten kann.
Freitag, 17.3.2017
blickdichterzeit
7 Wochen ohne...
...Durchblick
ist viel zu ziellos.
So, jetzt ist´s passiert
Ich dachte
Gott machte
so trug ich mich einmal mehr
erneut in das Tagebuch der Kapell
mitten am Eingang der Klinik ein
keine Klage
kein Lied
nein ein Danke
und dass musste sein
Irgendwie ist alles so undurchdringlich geworden
in der letzten Zeit und sowieso
doch ein kurzer Blick hinauf
klärte den Weg
jetzt weiß ich´s
und die um mich herum werden einfach mitgenommen...
Donnerstag, 16.3.2017
Kinderzeit
7 Wochen ohne...
...Kinder
ist viel zu erwachsen.
Wo kommt man hin
wenn man immer nur im Gestern verhaftet ist
Man wird nicht älter
So kreiert man mit dem Wissen um das Gestern das heute
Falls das Morgen es zulässt,
so kommen die Früchte des Heute zur Vollreife
Ansonsten fängt man Übermorgen eben wieder bei dem Gestern an
und erfindet das Rad immer wieder neu
ohne dass es je gefahren wurde
In diesem Sinne
eine kinderreiche Woche
Mittwoch, 15.3.2017
Bewegtzeit
7 Wochen ohne...
...Bewegung
engt ein.
Da, wo uns einmal mehr ein Strich durch die Rechnung gemacht wird
Da, wo man sich auskennt, am Besten die von Aussen
Da wird der Lebensdauerlauf zu einem richtigen Hindernisparcours
Da kommt der gute Gedankenstrom ins Stockenwehr
Erst, wenn sich die innere Unruhe den äußeren Umständen erfolgreich zur Wehr gesetzt hat und den Alltagsausbruch wagt...
Erst, wenn trotz Dunkelheit der Vogel laut Rabindranath Tagore zu singen wagt
Dann ist Morgen
Dann ist Bewegung
und darauf freu ich mich.
mit Gott.
Dienstag, 14.3.2017
Uhrzeit
7 Wochen ohne...
...zu Hause
macht unstet.
Wo komm ich her
Wo geh ich hin
Weiß ich erst
Wenn ich weiß wo ich stehe
Gut, zurzeit sitze ich
Zwangsweise
Aber aus ärztlicher Sicht sicherlich sicher
Logischerweise
Jeder Schritt ein Gewinn
Passion in diesem Jahr wieder einmal
zu Hause, intensiv
vor zwei Jahren in der KIM
vor vier Jahren in der Augenklinik
und jetzt, zu Hause
eingeschränkt zwar
aber auf das Wesentliche
und trotzdem mit denen verbunden
die mir am Herzen liegen
und in Kontakt
mit denen die mein Zuhause sind
und mit Gott.
Montag, 13.3.2017
Aufmerksamzeit
7 Wochen ohne...
...Merken
vergisst zu schnell.
Montag nach so einem schönen, sonnendurchfluteten Wochenende wieder in Gang zu kommen ist ganz schön schwierig.
und doch war nicht alles Sonne, was glänzt.
Verunstimmugngen und Irritationen auch einige überflüssige Aktionen.
Private und andere Fragen kamen noch dazu und schon verschwand die Erinnerung an ein ungetrübtes Wochenende und begrub den Montagmorgen.
Dann kamen noch gegen Mittag Oberflächlichkeit, Werbeblöcke im Briefkasten und ungelöste Fragen dazu
Weg war die Sonne, die Erinnerung an die Zeit, wo man sich selbst gesagt hat, hier tankst du Kraft - jetzt ist sie weg, bevor der Tag zur Neige geht...?!
Danke, dass ich Zweifeln darf!
Das heißt auch Hoffen.
Und schon vibriert das Smartphone und signalisiert:
gut gemacht, fein geplant und noch ne Frage zum Schluss...
...Bilder von zahlreichen Menschen, die ich doch begleiten, betreuen, motivieren wollte
die motivieren jetzt mich. Verkehrte Welt. Oder gerade richtg herum?
"Erinnre dich, erblickst du mich" sagte der "der kleine Lord" zu seinem Freund, dem Gemischtwarenhändler...
...so erinnere ich mich auch, erblicke ich die in die Selbstständigkeit Begleiteten und freue micht, hinter dem Horizont geht es tatsächlich weiter!
Danke Udo, hast´Recht gehabt!
Reminescere 12.3.2017
Langeweilezeit
7 Wochen ohne...
...Aufgaben
gibt es nicht
Immer was zu tun
das ging mir heute früh, beim Betrachten des Nebels über der Saale
durch den Kopf
Selbst, wenn man es nicht sieht
selbst, wenn man es nicht hört
irgendwass geht da immer
das Wasser gurgelt
im Brunnen vor dem Haus melodisches Plätschern
aus der alten Kastanie von Vogelgesang geweckt
über der Kirche heller Glockenklang
ein wenig schon wie Ostern
immer was zu tun
und wenn es nur ungeduldiges Freuen ist
das Freuen auf den Tag
wenn der Horizont wieder aufgeht
und die Fragen, die morgens den Tag lähmen
und Dankbarkeit schwer durch das Herz nach aussen dringen lassen
endlich geklärt sind
so oder so
bis dahin hällt sich lange eine Weile
und Gottes gute Gaben
füllen diesen
Raum
selbst
wenn es mal
das süße Nichtstun ist
denn ER ist mir ein wirklicher Fels, Reminescere
Sonabend, 11.3.2017
Feuerzeit
7 Wochen ohne...
...Feuer
brennt nicht
"Wenn der Ofen nicht brennt, kann er auch nicht backen"
las ich heute in meiner stillen Stunde
und dann kamen die Bilder
kräftig, donnernd, klagend, fragend
Seit dem Entschluss "Menschenhäuser" bauen zu wollen
Abschluss als "Akademiker"
einen festen Grund gelegt
seit dem und weit davor ist viel passiert
im Ofen glimmt noch eine kleine Flamme
ist diese aus, backt auch nichts mehr
will Gott das?
wollt ihr das?
so fragt die Stimme nicht nur in mir
sie erinnert auch
die hier lesen wollen
die nicht wollen lesen hier nicht
aber was bei Menschenunmöglich
bei Gottmöglich:
- Jungschar (mit 12 J!)
- Kinderstunden (über 100 TN! und 20 MA´s!)
- Jungschartage und Jubiläen (im CVJM / Wichernhaus)
- Kinder- und Jugendfreizeiten (1984-1994)
- Kindermusicals (11 Stck!)
- Konzeptarbeit (Jugendringe in NRW, SABS in THL)
- Demokratiepädagogik (seit 1996 in THL)
- Schülerpolitiktage (seit 1998 mit ThILLM und LSV)
- regionale Schülertage (seit 1999 mit TKM und LSV)
- Landesschlertage (2xjhl seit 2002)
- Jugendkongresse (2008-2013)
- Landeschülervertretung (GF/LSV seit 2011)
- Bundesjugendkongresse (seit 2014)
und das alles für befristete oder halbe Stellen?!
schämt euch!
ehrlich!
Freitag, 10.3.2017
Kinderzeit
7 Wochen ohne...
...Menschen
wäre nicht wirklich
So umgebe ich mich täglich mit jenen, die mir anvertraut werden.
Unsere eigenen, die fremder Eltern und alle Gottgewollten Kinder
Kleine Menschen, die brauchen Zeit
Empathie und Zuwendung
Nötige Distanz
Leider nicht auf meinem Smartphone
Doch wenn´s Laufen soll
darf der Motor keinen Schlucksen haben
Aber wie erklärt man das den Volljuristen?
Wenn die wüssten
was man tun muss
damit sich was tut!
Allein in dieser Woche
(wenn ich richtig von meinem Krankenlage aus gezählt habe)
über 70 Menschen begleiten dürfen
die einen spielen Theater
die anderen reden mit Abgeordneten
die nächsten feiern mit den übernächste
und am Ende sind sie alle eine Woche älter
und so Gott will
auch um eine Erfahrung reicher
denn da ist (noch) wer
der sich (fast immer) um sie kümmert.
Donnerstag, 9.3.2017
Kommunikationszeit
7 Wochen ohne...
...Telefon
wäre total uninformiert
und wer denkt, in meiner Zwangsauszeit könnte ich eine ruhige Kugel schieben, der irrt!
Gäbe es das Smartphone nicht, dann würde unser Postbote warscheinlich in dieser Hochinformationszeit zeitnah kündigen...
Was da alles, bis spät in die Nacht, an Informationen "rein kommt"
Einiges ist kropfartig überflüssig
Anderes dramatisch und völlig lebenswichtig...
...für die, die es mir anvertrauen und ebenda nicht vergessen dann auch den multiplen Ratschlägen zu folgen
Doch was ist mit mir?
Wo kann ich die moderne Kommunikation der Jetztzeit mit meinen wirklichen Bedürfnissen und ungeklärten Fragen füttern?
Na hier!
Ich teile es mit dir, geneigtem Leser meiner Passionsgedanken.
Na heute!
Ich teile es mit dem, der mir auf mhr als merkwürdigen Wegen antwortet!
Ganz ohne Smartphone.
Einfach so.
Mittwoch, 8.3.2017
Lichtzeit
7 Wochen ohne...
...Licht
wäre total dunkel
So wurde uns gestern ein heller Schein in unserem Leben genommen
Dunkelheit der Trauer machte sich breit
Eine Zeit des Abschiednehmens ist jetzt mittendrin
dabei schwingt am Gedankenhorizont das Wissen,
dass irgendwo zwischen den dunklen Gedankenzweigen
das Hoffnungslicht leuchtet
Ein Segen für das von uns gegangene Licht
Ein Segen für die unmittelbar Betroffenen und die Mitgelittenen
Eine Freude, da die Seelen vereint in der Ewigkeit
sich einmal wiedersehen mögen.
Bis dahin ein Hoffnungslicht zwischen den Gedankenzweigen
im Dunkel bricht das Licht hervor
Trauer wird bleiben
das ist gut so
Aber Hoffnungslosigkeit wird keinen Raum erhalten
denn zwischen den dunklen Gedankenzweigen knistert das ewige Hoffnungslicht.
Dienstag, 7.3.2017
Traumzeit
7 Wochen ohne...
...Träume
wäre arm
wo kommen wir hin, wenn wir nicht mehr träumen könnten
hätten keine Visionen mehr für den Tag, die Woche, das Jahr
ich schau aus dem von dicken Regentrofen nassen Fenster
und sehe die untergehende Sonne über dem Meer
rieche das salzige Dünengras und höre das Lachen der Möwen
irgendwo weit über mir brummen die Motoren eines Flugzeuges
Fernweh ganz nah
in mir gärt es
ich dreh mich um und sehe die Stabilisierungsschiene
mein Bein wummert und sagte mir, ich bin da
ebenso wie der Turm des gestern nicht Erledigten
und der Turm des heute noch zu Tuenden
da klingelt wieder einmal das Telefon
gleichzeitig leuchtet im Handy eine Nachricht auf
an den Fenstern prasseln Regentropfen
draussen versteckt der Nebel die gestern noch sichtbaren Bäume
ich mache Licht
in mir
und freu mich auf die Aufgaben am Tag
bald brauche ich´s nicht mehr
so geniße ich das Heute
und die Regentropfen.
Montag, 6.3.2017
Stachelzeit
7 Wochen ohne...
...Einschränkungen
am Wegesrand
irrt nicht beim Gehen
geht in die Irre
Horizont scheint in der Dünung verschwunden
Nebelschwadige Montagmorgengischt
Schau ich aus meinem Fenster über den Kirchplatz
sehe ich das Gleiche wie über der Saale
Wege, die mir noch versperrt
aber ein Horizont, den es zu erreichen lohnt
so drehe ich mich um und wende mich in meinen Horizont hinein
und fühle mich seitlich getützt und unmerklich getragen
sagt doch die heutige Tageslosung,
dass wir uns auf Gott zwar verlassen sollen
aber unbedingt auch unsern Teil zu tragen haben
so freu ich mich die Montagsmorgensgischt mir aus dem Gesicht zu wischen
und den Horizont in mir zu den anderen Horizonten zu tragen...
noch Fragen?!
Invocavit, 5.3.2017
Felsenzeit
7 Wochen ohne...
...Orientierung wird´s schwer
Ihr botet Orientierung
Am Anfang meiner "vorgeschobenen" Fastenzeit
durch unfreiwilligem Zwischenstop auf Klinikfluren und Stoßgebeten
boten mir ein Schrank mit Büchern und einer Bibel eine kleine Hoffnung,
die mit einem einzigen Wort am vergangenen Freitag in der Klinikkapelle des weiterbehandelnden Krankenhauses in das dort ausliegende Büchlein von mir geschieben wurde...
Danke
Menschen, zumeist nahestehende, aber auch überraschend "wiedergefundene" wurden mir zu Wegbegleiter in dieser ungeplant intsiven Fastenzeit.
Ein wenig Struktur in das Chaos um mich herum.
Was ich tun konnte tat ich und tus immer noch
und ich muss sagen, es macht Spaß
um sich herum das Trümmerfeld
zeitlicher Unstrukturiertheit ein wenig sortieren zu dürfen.
Nicht dass auf einmal Lösungen für längst überfällige Probleme und lebensbedrohlich und existenzgefährdende Fragen obliegen würden.
Im Gegenteil.
Jeden Tag Warten, eine Qual.
Vor allem für einen voll motivierten Motivationseingeschränkten.
Keine Ahnung, ob die Pläne mit den mir anvertrauten Menschen zur endgültigen Erfüllung geführt werden.
Aber das lehrte mich bereits die aktuelle Passionszeit mit seiner unfreiwilligen Vorschaltzeit,
Gott meint es gut und so will ich das große Fragezeichen auch gerne weiter in meinem eingechränkten Leben vor mich her tragen,
bis das Kreuz ein klares Ausrufezeichen daraus macht.
Vielleicht Ostern, vielleicht später.
Amen
Sonnabend, 4.3.2017
Denk-zeit
7 Wochen ohne
trotz leiselaut leben
komm´ nicht voran
heute war´s wieder soweit
Gedanken zur Zeit
aus dem Streit der vergangenen Tage
die eigene Wut sortieren, sich nicht im Denken verlieren
bringt nichts. nur neue Wut
und Lösung so ferne, Kaffee gewürzt mit Liebe tut gut
eine Kerze am Frühstückstisch angezündet
sagt, wie am Geburtstagsmorgen
"guten Tag"
Sonne strahlt über die Wipfel der Saaletalbäume
und grüßt die Saaleplatte und Saalewellenträume
taucht den Kalkfelsen vis a vis in ein üppiges Licht
und lässt erahnen, ich liebe dich
und wie das Leben nach der ewigen Versöhnung
sein mag
voller Leben und Licht
jeden Tag
und dann schreibt einer:
"fick dich ins Knie"
das tut weh
vor allem
den mir Anvertrauten
viele Whats Apps später
Tränen auf den AB gesprochen
Un-Mut ungebrochen
gut, dass ich einen Mediator hab,
der mir manchmal gaaanz laut in s Herz zu schreien scheint
bleib standhaft
und lebelieber
egal ob leiselaut
aber immer mit dem festen Glauben m Herzen
Gott ruft, er schimpft, er schweigt,
aber er VERURTEILT dich nicht!
Freitag, 3.3.2017
Denk-zeit
7 Wochen ohne
denken
danken
dat wär mir nix
jeden Morgen, wenn Gedanken mich zurückdrängen
zurück in die guten Gedanken der Nacht
zurück in den wohligen Schauer der Dusche
zurück in die Geborgenheit der Familie
dann sag ich leise laut
danke
danke für den ewigen Kampf
danke für das unerreichte Ziel
danke für den Feind vo meiner eigenen Tür
danke für den Balken vor meinem Kopf
danke. dass ich tun darf
dat is mir wat
Danke.
Donnerstag, 2.3.2017
Gnadenzeit
7 Wochen ohne
meckern und motzen
irgendwo am Tag
Geistfrei
neue Mauern
die Denken vorgaukeln aber unüberwindlich zu sein scheinen
der Mensch ist immer noch des Menschen Feind
so und so
auch tote Toleranz kann lebendige Demokratie ersticken
kritisch, kreativ, kraftvoll
nirgendwo am Tag
unbedeutent im Netz
virtuell schnell eskaliert
reell sich fremd geschämt
selbst wenig vollbracht
irgendwann am Rande der Nacht
kein Ziel verfolgt, ausser das eigene
meckern und motzen
ich könnte k...
so, und jetzt will ich keine virtuellen Kommentare
sondern reelle Gebete, denn jede*r hat Fehler
macht Fehler, ist ein Fehler
Gott sei Dank!
Mittwoch, 1.3.2017
Passionszeit
7 Wochen ohne
Aber mit euch.
Mitten in der Mitte der Nacht.
Srumm, srumm.
Wimmerte mein Smartphone.
Gab´s bei meiner ersten Fastenaktion (1985!) damals in Hamburg-Harburg noch nicht.
Auch bei meiner intensivsten Fastenaktion (1990) damals in Bochum oder
selbst bei meiner ersten "runden Fastenaktion" (1995) damals in Jena gabs das nicht.
Mein erstes Handy war der Monoblock von Motorola (1994).
Lange folgte nichts und trotzdem machte es mitten in den Nächten srumm srumm.
Die Menschen am anderen Ende der Leitungen legten vertrauensvoll ihre Geschichten gleich ihrem Leben mir dar und vertrauten auf Hilfe und Zuwendung.
Mitten in der Nacht
Mitten am Tag
Mitten im Leben
Durch Smartphone, Whats App oder Skype konnte ein Teil meiner Begleitung auch für mich zeitlich und georaphisch erleichtert werden und ich ein Stück Freiheit zurück gewinnen.
Mitten in der Nacht
Mitten am Tag
Mitten im Leben
...und jetzt nehm ich mir die Freiheit, und rufe 50.15 an
Mitten in der Nacht
Mitten am Tag
Mitten im Leben
PS//ist ein Psalm
Estomihi
26.2.2017
Vor-Passion
Noch 5 Wochen
Hoffnungslicht erlische nicht...
Felsen wanke nicht...
Horizont, weiche nicht...
Glaube, gebrich mir nicht...
So kam was kommen musste.
Die Arbeit türmte sich neben meinen Krücken, pardon, den Unterarmgehilfen, ins Unermessliche auf und drohte gleich einem Kindergartenbausteinklotzturm zu kippen und alle Hoffnung unter sich zu begraben.
Lange gewartet?
Zu lange Dinge nebeneinander aufgeschichtet?
Und dann kam der mittlerweile allen bekannt Crash.
Als ich da lag, irgendwo zwischen Arbeit und Hoffnung
umgeben von dem Erschrecken, nicht mehr selbstständig mich erheben zu können und den vorgedachten Weg zu Ende zu bringen...
Die Dinge die im Kopf panikartig Platz finden wollten wurden von der Suche nach dem Smartphone Kopfhörer, der sich im nassen Laub beim Sturz verirrt hatten, verdrängt.
Dann der schmerzvolle Gang. Nur 150 Meter vom Ort des Sturzes aus der mieslichen Lage mitten im Matsch, vorbei an einer unendlich scheinenden Reihe geparkter Autos, bis zum rettenden und temporär wärmenden Ziel.
Autoschlüssel suchen, Handy ertasten, richtige Nummer wählen, Sitz finden, Bein so teilnahmslos. Nur nicht vom Schmerz ablenken lassen. Stimmen hören. Kurze, prägnante Informationen absetzen.
So tun als ob und blos nicht noch mehr den Erschrockenen Erschrecken implizieren...
Augen schließen, am Ziel angekommen.
Im Liegen die nachfolgenden Minuten, Stunden, Tage erleben.
Jetzt, auf dem Felsen angekommen sicheren, ein wenig noch wackeligen Stand finden und langsam wieder im Leben ankommen.
Nach und nach den Turm unerledigter Dinge abarbeiten.
Zurzeit mittendrin, noch kein Ende in Sicht.
Macht aber so gut wie fast nichts.
Gottes Gnade jeden Tag neu spüren und trotz aller dringlicher Lebensfragen und Wut auf den Umstand, den auch jeder wohl kennen mag (bitteren "Dank" denen, die dies erfolgreich ignorieren...), Schritt für Schritt wieder dem Ziel entgegentreten.
So gehe ich in meine 22.Fastenzeit (die ja bereits am 3.2. für mich begann) - lege Pfeife und Gedanken ab und denke dankend:
Estomihi, Gott ist mir ein starker Fels. Ich hoffe, dir lieber Leser auch.
Sexagesimae
19.2.2017
Vor-Passion
Noch 6 Wochen
Denn dann war morgen heute gestern...
Am 17.2.2017 bekam ich Besuch.
Krampen wurden gezogen und Knochen gebogen.
Mit jedem Tritt einen Schritt dem Leben wieder entgegen.
So wird die stille Zeit von innerem Jubel begleitet.
Äußerlich unversehrt und durch virtuelle Tätigkeiten abgelenkt keimt die innere Unruhe als Unkraut im Garten zufriedener Dankbarkeit.
Kaum eine Minute des Stillstandes trotz stillsitzen.
Kaum ein Tag ohne lichte Momente trotz tautrüber Sonnenlosigkeit vor meinem Fenster.
Allen da draußen sei ein herzliches "Herein" empfohlen.
Kommt herein in meine innere Dankbarkeit.
Denn Leben ist Gnade.
Dass darf ich in diesen Tagen erfahren.
So hat sich der Besuch gelohnt.
Am 17.2. sowie an jedem mir geschenkten Tag.
Und die Gnade des Herrn sei mit euch.
Septuagesimae
12.2.2017
Vor-Passion
Noch 7 Wochen
Dann is Ostern
oder wann war Gestern?
Am 3.2.2017 gegen 13:45 Uhr war es soweit.
Lange blieb ich nicht im schlammigen Blätterrutsch liegen.
Ein wenig unbeweglich aber doch umgeben von Gedanken
zum rettenden Ufer in Gestalt eines im Anschluss dreckigen Sitzes schwanken.
Den herbeigeeilten (Landes)Schülern danken.
Kein Augenschlag weit im Liegen mit Flüssigkeiten Schmerzen besiegen.
Durchbohrt, geschnürt und fest fixiert, so erlag der Tag und ohne Klag
Kam eine Nacht voller Fragen.
Am 3.2.2017 gegen 19:25 Uhr war es vorbei.
Ich gestoppt
Gedanken gefoppt
und alles an Terminen - so weit entfernt erschienen
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Gottes Gerechtigkeit ist Güte
so verlautet es am 12.2.2017
und begreifen, dass trotz zahlreicher guter Gedanken, Menschen und Meinungen es immer nur auf das Eine zuläuft...
...denn Dankbarkeit besiegt die Zeit.
Und das ist, so denk ich in echt,
ist wirklich gerecht.